„Die Neuentwicklungen basieren auf Kundenanfragen“, erklärt Markus Geßner, Marketing- und Vertriebsleiter der Emil Otto GmbH. Bereits im November starteten die Versuchsreihen mit allen neu entwickelten Flussmitteln. In einer Reihe von reproduzierbaren Tests wurden diese Flussmittel im Wellen- und Selektivlöten eingesetzt. Die alkoholbasierenden Neuentwicklungen machen den Anfang und sind ab März offiziell erhältlich.
Dabei handelt es sich um Multi-Fluxer, die für verschiedenste Lötaufgaben eingesetzt werden können. Neben dem Wellen- und Selektivlötprozess kommt bei vielen Unternehmen auch das Hand- und Tauchlöten zum Einsatz. Für dieses breite Einsatzspektrum sind die alkoholbasierenden Flussmittel der Emil Otto GmbH ausgelegt. Sollte in der Elektronikfertigung die Wellenlötanlage nur an bestimmten Tagen im Monat laufen, die Handlötungen hingegen täglich mit unterschiedlicher Aufgabenstellung durchgeführt werden, wird ein Flussmittel benötigt, das für jede Einzelanwendung gute löt- und anwendungstechnische Eigenschaften mit sich bringt. Dadurch lässt sich für den Kunden nicht nur der Lageraufwand minimieren, sondern auch eine potentielle Fehlerquellen, durch das versehentliche Vertauschen der Flussmittel, vermeiden.
Alle im Multi-Flux-Sortiment enthaltenen Flussmittel entsprechen der DIN EN 61 190-1-1 mit L0-Einstufung hinsichtlich Korrosionsverhalten, Halogenfreiheit und Oberflächenwiderstand der ungereinigten Flussmittelrückstände. Darüber hinaus sind sie nach einem „Emil Otto-Haustest“ auf Basis der oben genannten Norm sowie Empfehlungen des Fraunhofer-Institutes Oberpfaffenhofen auf das SIR-Verhalten getestet worden. „Alle Neuprodukte der Multi-Flux-Serie haben die Tests bestanden und sind somit für die Kundenanwendung freigegeben. Besonders das Lötverhalten sowie die Sauberkeit der Leiterplattenoberfläche waren bemerkenswert“, blickt Geßner zurück.
Für die Flussmittel EO-B-001, EO-B-002 und EO-B-07 wurden die Produktvarianten A-,B- und C entwickelt. „Wir können somit den Kunden Produkte anbieten, die noch stärker auf seinen Anwendungsbereich abgestimmt sind“, hebt Geßner hervor. Die A-Varianten haben in der Regel einen geringen Feststoffanteil von 1-2%. Diese Varianten wurden speziell für Volltunnel-Stickstoffanwendungen entwickelt und garantieren durch ein breites Prozessfenster und eine hohe Temperaturstabilität ein besseres Lötergebnis unter Vollstickstoff.
Die B-Varianten entsprechen dagegen der Standardversion, mit einem Feststoffanteil von 3%. Hierbei handelt es sich um die Allround-Version, welche so schon im Markt von Emil Otto angeboten wurde. Die B-Variante wird auch als Dosierstift oder Dosierflasche angeboten und ist somit für kleine Anwendungen ideal einsetzbar.
Abgerundet wird das Spektrum durch die C-Varianten, die einen Feststoffanteil von 4% aufweisen. Diese wurden speziell für die Leistungselektronik entwickelt, bei der große Bauteilkörper bei einer niedrigen Bestückungsdichte gelötet werden müssen.
Neben den bereits entwickelten alkoholbasierenden Flussmitteln, die im letzten Jahr in dem Markt eingeführt wurden, sind weitere Flussmittel in das Sortiment aufgenommen worden: EO-B-006, EO-B-007 und EO-B-008. Bei dem EO-B-006 handelt es sich um ein harzfreies Flussmittel. Das EO-B-007 ist ein kostengünstiges Alternativflussmittel, das beim Wellen-, Selektiv- und Handlöten eingesetzt werden kann.
Mit 4% Feststoffanteil besitzt das EO-B-008 einen hohen Feststoffanteil. Das EO-B-008 wurde besonders für kurze Wellenlötanlagen entwickelt, bei denen die Leiterplatte eine Haltezeit in der Vorheizphase verbringt. Der anschliessende Lötvorgang erfolgt in einer sehr aktiven Welle. Die Leiterplatte weisst nach dem Lötvorgang Dank des EO-B-008 sehr gute Lötergebnisse bei sehr saubere Oberfläche auf.